Schwabbach und die Kirche zum heiligen Sebastian


Ein Stiftungsbrief des Chorherrenstiftes Öhringen aus dem Jahr 1037 ist das älteste Dokument für diesen an der einstigen Grenzscheide zwischen Schwaben und Franken gelegenen Ort. Die Klöster Lichtenstern und Odeheim sowie die Herrschaft Weinsberg hatten dort Teilbesitz, bis das Dorf 1422 an die Kurpfalz und dann 1504 in allen Teilen zum Herzogtum Württemberg kam. Der Aufruhr des "Armen Konrad" (geheime Bauernbünde, die sich 1514 gegen ihren Feudalherren Herzog Ulrich von Württemberg erhoben) fand in Schwabbach einen besonderen Stützpunkt. Im Bauernkrieg beteiligten sich Schwabbacher Bauern 1525 unter Führung ihres Schultheißen Dionysius Schmid am erfolgreichen Sturm auf Weinsberg.


Kirche Schwabbach

Bereits Mitte des 14. Jahrhunderts stand in dem Dorf eine Kapelle, wo der "Frühmesser" von Waldbach Dienst zu tun hatte. Diese Kapelle mit dem gotischen Netzgewölbe bildet den Chorturm der heutigen Kirche zum Heiligen Sebastian, die 1481 gebaut und 1655 nach Süden erweitert wurde; sie steht inmitten des ummauerten Gottesackers. Die Kapelle wurde mehrfach umgebaut und renoviert. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche im Wesentlichen durch einen Umbau im Jahr 1804, der Unterbau des Turms ist der älteste Teil des Gebäudes. Siebeneich hatte bis 1838 eine eigene St. Urban-Kapelle, die aber nicht mehr vorhanden ist.


1481 wurde Schwabbach samt Siebeneich auf Anordnung des Klosters Lichtenstern von Waldbach getrennt und zur eigenen Pfarrei erhoben. Damals wurde der Schwabbacher Pfarrer zum "Frühmesser" von Rappach bestellt; diese Sitte hat auch nach der Reformation dadurch ihren Niederschlag gefunden, dass der jeweilige Pfarrer alle drei Wochen in Rappach Gottesdienst zu halten hatte. In den Jahren 1954/55 erfolgte eine gründliche Innen- und Außenrenovierung, zuletzt wurde die Kirche 2010/11 Innen und Außen behutsam renoviert.